Nachwuchs im Konzert der Großen

Merle Ruers (links) kämpfte beim Weltcup in Tauberbischofsheim mit.

 

Moers. Zwei junge Fecht-Talente des FC Moers mischten beim Florett-Weltcup der Damen in Tauberbischofsheim mit. Die 17-jährige Merle Ruers geht normalerweise noch bei den Juniorinnen an den Start, die 15-jährige Renee Oymann sogar noch in der A-Jugend. Beim Weltcup trat das Duo allerdings bei den Aktiven an, wie die „Großen“ im Fechten heißen, und lieferten dafür schon ein beachtliches Ergebnis.

Merle Ruers, die in der Vorrunde scheiterte, belegte den 181. Platz. Renee Oymann stieß sogar in die Hauptrunde vor und landet schließlich auf dem 145. Rang. In der Vorrunde warteten schwere Aufgaben auf Merle Ruers. Zwei ihrer Gegnerinnen kamen bei diesem Weltcup in der Endabrechnung unter die 30 Besten. Nur eins der sechs Gefechte konnte Ruers für sich entscheiden. Mit einem deutlichen 5:1 schlug sie die sechs Jahre ältere Schwedin Cristina Valero-Collantes. Dieser Sieg reichte schließlich aber leider nicht zum Weiterkommen.

Gute Vorrunde

Über eine erfolgreichere Vorrunde konnte sich Vereinskollegin Renee Oymann freuen. Sie setzte sich gegen zwei der sechs Konkurrentinnen durch. Dabei ließ sie der Kolumbianerin Vanessa Serna beim souveränen 5:0-Sieg nicht den Hauch einer Chance. Mit 5:3 schlug sie danach die Ukrainerin Anna Tarenenko. Damit schaffte es die Moerserin ins 128er-Tableau – unter 203 Fechterinnen aus der ganzen Welt. Dort wartete die 22-jährige Polin Katarzyna Lachman. Diese hatte in der Vorrunde ihrerseits nur eine Niederlage hinnehmen müssen.

Dennoch ging die Moerserin selbstbewusst in den Kampf und lag auch zur Überraschung der Gegnerin zunächst schnell mit 4:0 vorne. Danach fand die Polin jedoch besser in den Kampf und siegte mit 15:8. Lachman erreichte schließlich den 49. Platz. Oymann beendete den Wettkampf als achtbeste von 22 Deutschen. Dies ist umso erstaunlicher, da sie im Vorfeld nicht einmal auf der Setzliste aufgeführt wurde. „Das war schon klasse“, freute sich nachher dann auch Markus Tenbergen, Vorsitzender des Moerser Fechtclubs, über das Ergebnis. „Nicht nur, dass Renee in diesem hochkarätigen Feld mit zwei Siegen durch die Vorrunde kam, sondern sie verkaufte sich auch in der K.-o.-Runde richtig gut.“

Die ehemalige Moerser Fechterin Pia Ueltgesforth, die im vergangenen August vom FC Moers zum FC Tauberbischofsheim gewechselt war und nun für diesen Verein antritt, erwischte vor heimischer Kulisse einen rabenschwarzen Tag. Obwohl sie an Rang 166 gesetzt war, verlor sie alle Gefechte ihrer Vorrunde und landete schließlich auf dem 191. Rang.

Jan Schikorski