Johanna Féron (rechts) holt sich in Saarbrücken DM-Silber Foto:Jörg Stieren
Moers. „Wer mir vor diesem Turnier gesagt hätte das Johanna hier Deutsche Vizemeisterin wird, den hätte ich für verrückt erklärt“, grinste Matthias Block. Zum Glück hatte niemand im Vorfeld der Deutschen Florett-Meisterschaften der Juniorinnen und Junioren in Saarbrücken den Cheftrainer des Moerser Landesleistungszentrums mit solch einer Äußerung in die Bredouille gebracht. Denn Johanna Féron holte sich dort tatsächlich den Vizetitel. Und Matthias Block war sichtlich stolz. Auch auf das Abschneiden seiner anderen Schützlinge. Denn außer Féron starteten noch Carolina Busch, Luise Greiffer, Greta Jansen, Pia Ueltgesforth und Sabrina Welting bei den nationalen Titelkämpfe. Die insgesamt 96 besten Fechtjuniorinnen Deutschlands wollten sich den Titel holen. Und im Vorfeld machte sich Block wenig Hoffnung, etwas zu holen. „Lediglich Luise Greiffer startet als echte Juniorin, alle anderen Moerser Mädchen fechten noch in der A-Jugend und können sich glücklich schätzen hier dabei zu sein“, rückte er die Erfolgsaussichten gerade. Doch nur für Carolina Busch war nach der Vorrunde als 77. Endstation. Knapp wegen der schlechteren Trefferdifferenz. Allein fünf Moerserinnen in der K.-o.-Runde konnte sich schon sehen lassen. Greta Jansen scheidet aus für Welting, Greiffer, Féron und Ueltgesforth ging es per Freilos weiter. Jansen musste ran, lag gegen Klara Köpke aus Walddorf schnell mit 0:6 hinten, kämpfte sich auf 7:8 heran, unterlag dann aber mit 8:15 und landete auf dem 71. Platz.In der Runde der letzten 64 Fechterinnen besiegte Greiffer erst Sophie Irene Brunets aus Kleve mit 15:8, und in der nächsten Runde die Quernheimerin Norina-Sophie Mowe mit 15:6. Féron ließ mit 15:4 der Bonner Fechterin Charlotte Bongard keine Chance und schlug in der Runde darauf die favorisierte Stuttgarterin Zsofia Posgay mit 15:3. Ueltgesforth folgte erst mit 15:3 gegen die Berlinerin Rahel Bartholme und mit 15:8 gegen Julia Braun aus Bonn. Nur Sabrina Welting blieb auf der Strecke, obwohl sie Favoritin gegen die Dresdnerin Linda Sterzik war. Doch die setzte sich mit 15:8 gegen die Moerserin durch, die so 34. der DM wurde. Doch ein Moerser Trio zog in die Runde unter der besten 16 Deutschen Fechterinnen ein.Dort traf Luise Greiffer auf die Nummer zwei der Deutschen Juniorinnenrangliste, Leandra Behr, Tochter der Olympiasieger Zita Funkenhauser und Matthias Behr. Und die setzte sich nach 14:4 und 14:10 mit 15:10 gegen die Moerserin, die 13. wurde, durch. Johanna Féron traf auf der Nebenbahn auf Leandra Zwillingsschwester Greta Behr und ließ ihr beim 15:7 keine Chance. Somit stand Johanna Féron im Finale der besten acht Fechterinnen. Da war sie aber nicht die einzige Moerserin. Denn auch Pia Ueltgesforth war nach ihrem 15:4-Sieg gegen die Berlinerin Josefin Kinzel dabei.Doch Ueltgesforth traf nun auf die drei Jahre ältere Turnierfavoritin Kim Kirschen aus Berlin, unterlag mit 5:15 und wurde Siebte. Féron hingegen war auch gegen die Münchnerin Thersa Weltzin nicht zu stoppen, zog nach ihrem 15:6-Sieg ins Halbfinale ein – und hatte bereits Bronze sicher. Nun wartete die EM-Teilnehmerin Kari Weiner vom Olympiastützpunkt Bonn auf Féron. Und die Moerserin lag nach 50 Sekunden effektiver Gefechtszeit schon mit 7:0 vorn, setzte sich mit 15:8 durch, stand im Finale und hatte Silber im Gepäck.Für Gold stand nun Kim Kirschen im Weg. Doch Féron lag schnell mit 3:1 vorn – und baute nach den enormen Anstrengungen nun ab. Kirschen kämpfte sich heran und setzte sich durch. So blieb es bei Silber für die Moerserin.Bei den Herren schickte der FC Moers mit Justus Felix Dickel, Anton Jansen und Niklas Stieren drei A-Jugendliche ins Rennen der deutlich Älteren. So schied Dickel auf Platz 86 in der Vorrunde aus. Jansen war nach der Vorrunde als Nummer 52 als bester gesetzter Moerser in der K.-o.-Runde, bezwang Enrique Pinto-Dominguez aus Hildesheim nach 0:4-Rückstand mit 15:9 und stand in der besten 64 Fechter einziehen. Stieren musste sich dagegen trotz 13:9-Führung dem Berliner Erik Westphal mit 13:15 geschlagen geben. Doch für Anton Jansen war auch in der Runde der letzten 64 Schluss. Tom Gombos vom FC Tauberbischofsheim setzte sich mit 15:9 durch. „Für Niklas tut es mir leid“, so der Matthias Block. „Er hat hier toll gekämpft und ist hier als einer der jüngsten Teilnehmer an den Start gegangen“. Auch der gebürtige Moerser Paul Tenbergen hatte sich Medaillenhoffnungen gemacht, wurde am Ende Neunter. Jungens-Team wird Elfter und dann standen die DM-Mannschaftsentscheidungen an. Die Moerser Jungs machten ihre Sache ordentlich, doch in der K.-o.-Runde. wartete die Startgemeinschaft Burgsteinfurt/Quernheim auf das Moerser Trio Niklas Stieren, Anton Jansen und Justus Felix Dickel. Moers unterlag mit 34:45 und wurde Elfter. Die Moerser Damen Luise Greiffer, Sabrina Welting, Pia Ueltgesforth und Johanna Féron wollten mehr. Das spürten in der Vorrunde Stuttgart, Haueneberstein und Jena, in der K.-o.-Runde mit 15:45 die TSG Weinheim. Im Halbfinale war der späteren Deutsche Mannschaftsmeister FC Berlin zu stark. Der Platz drei wird bei den Mannschaften ausgefochten. Und der OFC Bonn hatte überraschend gegen den FC Tauberbischofsheim verloren. Der FC Moers war auch zu stark. Mit 45:14 holten sich die Moerser Mädels DM-Bronze gegen die Vertretung vom Olympiastützpunkt Bonn. „Das war fehlerlos, dem ist nichts hinzuzufügen“, so das kurze Fazit von Matthias Block.
Uwe Zak