Johanna Féron (links) und Pia Ueltgesforth haben sich in Mödling prima geschlagen.
Der Cadet Circuit ist für die A-Jugend-Florettfechter fast wie ein Weltcup. So war es am Wochenende auch nicht erstaunlich, dass der Nachwuchs des Fechtclub Moers im österreichische Mödling auf eine hochkarätige Konkurrenz traf. Es ging dort zum einen um Punkte für die Deutsche Rangliste – und um den Turniersieg. Ging es bei den Jungs vorrangig um die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft im Juni nächsten Jahres in Tuttlingen, machten sich mit Pia Ueltgesforth und Johanna Féron zwei Moerserinnen zu Recht Hoffnungen auf einen Start bei der Kadetten-Europameisterschaft 2016 im serbischen Novi Sad.„Eine gute Platzierung in Mödling ist bei der derzeitigen Dichte guter Fechterinnen in Deutschland ein Muss für eine mögliche EM-Teilnahme im kommenden Jahr“, so Fechttrainer Matthias Block vor dem Turnier. „Auch wenn es bis dahin noch eine lange Saison ist.“Am Samstag ging es mit der Entscheidung der Herren los. Für den Fechtclub Moers waren Anton Jansen und Marco van der Koelen in dem riesigen Feld von knapp 270 Fechtern aus ganz Europa qualifiziert. Zeigte die Ergebniskurve bei van der Koelen zuletzt steil nach oben, musste sich Jansen weiterhin mit einer Oberschenkelverletzung rumärgern. Trotzdem gewann er drei seiner sechs Vorrundengefechte; van der Koelen siegte zweimal.Jansen ging somit von Platz 138 und van der Koelen als 176. ins erste k.-o.-Gefecht – und beide trafen damit natürlich auf starke Gegner. Marco van der Koelen bekam es mit Marcello Olivares aus den USA, Jansen im deutschen Duell auf Glenn Geis. Und beide Moerser unterlagen mit dem knappsten Ergebnis von 14:15. Marco van der Koelen wurde 179., Anton Jansen kam auf den 150. Platz. „Das war wirklich schade“, so Trainer Block, der trotz des Ergebnisses weiter eine aufsteigende Form und die richtige Einstellung sah.Höhere ErwartungenBei Pia Ueltgesforth, Johanna Féron und Greta Jansen ging Block dann doch mit höheren Erwartungen in den Wettbewerb. „Unsere Mädels gehören zu den Besten in Deutschland, das können sie heute auch mal international zeigen“, hielt Block mit seinen Ambitionen nicht hinterm Berg. Für ihn war das Abschneiden beim Junioren-Weltcup zuletzt ein Lernergebnis. Doch in Mödling sollten zumindest Ueltgesforth und Féron bei 215 Teilnehmerinnen unter die besten 32 Fechterinnen kommen. Und eine Platzierung unter die besten deutschen Teilnehmerinnen holen.Das Damen-Trio startete beherzt. Von sechs Vorrundengefechten gewann Ueltgesforth fünf, Féron vier und Jansen drei. Geschlossen zogen die Moerserinnen in die k.-o.-Runde ein, Ueltgesforth als 35., Féron als 48. und Jansen auf dem 115. Platz. Während Ueltgesforth und Féron per Freilos weiterkamen, bekam es Greta Jansen mit der Britin Sarah Barrett zu tun. Die Moerserin war stark, konnte aber ihre Nervosität nicht ablegen, unterlag knapp mit 11:14 und wurde 140. in diesem Turnier.Nichts anbrenne lassenIn der Runde der letzten 128 Fechterinnen traf Johanna Féron auf die Britin Serena Partel und zog mit einem souveränen 15:8-Sieg in die nächste Runde ein. Auch Pia Ueltgesforth lies bei ihrem 15:7 Erfolg gegen die Türkin Fatmanur Gulen nichts anbrennen. Danach traf sie in der Runde der letzen 64 auf die Italienerin Serena Puglia und setzte in einem ungeheuer spannenden Kampf den 15:14-Siegtreffer. Johanna Féron zog mit einem 15:9-Erfolg über die Tschechin Michaela Macko ebenfalls in die Runde der letzten 32 Fechterinnen ein. Dort traf Pia Ueltgesforth auf die nach der Vorrunde an Nummer drei gesetzte Italienerin Ludovica Allegrini. Und die Favoritin setzte sich mit 15:10 durch, Ueltgesforth kam auf den 24. Platz.Féron musste dann gegen Laeticia Jörgensen aus Dänemark auf die Bahn und zeigte Nervenstärke. Mit 15:11 setzte sich die Moerserin durch, zog in die Runde der besten 16 ein. Doch nun wartete mit der Französin Perrine Bredy eine schier unlösbare Aufgabe. Bredy hatte schon die bis dahin erstplatzierte Italienerin Grimaldi aus dem Turnier geworfen. Und, auch Johanna Féron konnte ihr an diesem Tag nicht viel entgegensetzen. Leider blieb an diesem Tag ein kleines Wunder aus und nach der erwarteten Niederlage beendete Johanna Féron das Turnier auf Rang 14 und war damit zweitbeste Deutsche Fechterin bei diesem Turnier. Johanna Féron eroberte durch ihre Platzierung in Mödling nun den vierten Platz in der Deutschen Rangliste. Sie hat damit glatt ihre Vereinskameradin Pia Ueltgesforth verdrängt, die nun Fünfte ist.
Uwe Zak